Deutsches Design

Deutsches Design von 1949 bis 1989: zwei Länder, eine Geschichte
• Vom 20. März bis 5. September 2021, Vitra #design Museum
• #vitradesignmuseum.
• Ausstellung des #vitradesignmuseums, des Kunstgewerbemuseums, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Wüstenrot-Stiftung

Mauerfall in Berlin, 12. November 1989 © Tim Wegner / laif

Fall of the Wall in Berlin, 12 November 1989
© Tim Wegner / laif


Das #deutsche #design wurde in den 1920er Jahren dank der Bauhausschule und des Werkbundverbandes berühmt. Nach der Teilung Deutschlands im Jahr 1949 gingen Planung und Alltagskultur auf beiden Seiten der Grenze unterschiedliche Wege. Im Westen wurde #design zum Motor des »Wirtschaftswunders«, während es im Osten in die sozialistische Planwirtschaft aufgenommen wurde. Mehr als dreißig Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer präsentiert das #vitradesignmuseum die erste Rezension des Nachkriegsdesigns in beiden deutschen Ländern.

Dieter Rams, T 1000 (genannt »Weltempfänger«), 1963, © Vitra Design Museum, Foto: Andreas Sütterlin

Dieter Rams, multi receiver radio »T 1000« (called »Weltempfänger«), 1963, © Vitra Design Museum, photo: Andreas Sütterlin

Vom 20. März bis 5. September 2021 wird die Ausstellung »Das deutsche Design von 1949 bis 1989: Zwei Länder, eine Geschichte« eine vergleichende Auswahl des Designs von Ost- und Westdeutschland vorschlagen, wobei die ideologischen Unterschiede und die Ästhetik untersucht werden sowie die Parallelen und Wechselbeziehungen zwischen Ost und West. Die ausgestellten Werke reichen von echten Ikonen von Möbeln und Lampen über Grafiken, Innen- und Industriedesign bis hin zu Mode, Stoffen und persönlichen Ornamenten.


Billiges Plastik und leuchtende Farben im Osten, frischer Funktionalismus im Westen: Die Ausstellung bricht mit simplen Stereotypen und präsentiert eine differenzierte Vision. Legendäre Autos wie der »Trabant« (1958) und begehrte Alltagsgegenstände wie die Radio-Phono-Kombination mit dem ironischen Spitznamen »Der Sarg von Schneewittchen« (1956) werden neben neuen Entdeckungen und Raritäten ausgestellt, darunter das skulpturale Stuhlknopfloch von Luigi Colani »Poly-COR« (1968). Die Ausstellung zeigt bemerkenswerte Persönlichkeiten wie Dieter Rams, Egon Eiermann, Rudolf Horn und Margarete Jahny, die die Rolle der # design-Schulen und das Erbe des Bauhauses hervorheben. Das breite Panorama des #Designs der beiden Deutschen zeigt, wie Geschichte und #Design, Alltagskultur und Weltpolitik in Deutschland während des Kalten Krieges untrennbar miteinander verbunden waren.


Die #Ausstellung beginnt mit ansprechenden Installationen, in denen Besucher die Rolle von #design in Ost- und Westdeutschland erleben können. Die beiden neuen Staaten versuchten, ihre eigene Identität zu etablieren und neue Wappen, Währungen, Pässe und Symbole bis hin zu den stilisierten Figuren der Fußgängerüberwegschilder zu entwerfen.

Peter Ghyczy, untitled (called »Garden Egg Chair« / »Senftenberger Egg«), 1968, © Vitra Design Museum,
photo: Jürgen Hans

Gleichzeitig zeigen Objekte wie Peter Ghyzyys »Garden Egg Chair« (1968), dass die Trennung zwischen Ost- und Westdeutschland keineswegs so streng war, wie es oft scheint: Dieser futuristische Stuhl wurde fast genau aus derselben Form hergestellt beide Seiten der Grenze. Die Ausstellung untersucht dann deutsches #Design vor dem Zweiten Weltkrieg, da viele deutsche Designer ehemalige Bauhaus-Studenten waren. In Anlehnung an moderne Ideen, die am Bauhaus und an anderen # Designschulen gelehrt wurden, hofften die Nachkriegs-Designpraxis und die # Design-Ausbildung, den dunklen Schatten der Nazizeit zu überwinden.


Dieser Einführung folgt eine chronologische Darstellung der Geschichte von #design in Ost- und Westdeutschland. Es beginnt 1949 mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland in den alliierten Besatzungszonen und der Deutschen Demokratischen Republik im sowjetischen Sektor. Die umfangreichen Wohnungsbauprogramme, mit denen die beiden Staaten den Wiederaufbau beschleunigen wollten, führten zu einem raschen Anstieg der Nachfrage nach Konsumgütern, von Möbeln und Küchengeräten bis hin zu Geräten und Automobilen. Alltagsgegenstände wie die von Max Bill (1956) entworfene Küchenwanduhr oder die elegante Gießkanne von Klaus Kunis (um 1960) spiegelten ein neues Leben zu Hause sowie die wachsende Beliebtheit des modernen #Designs wider. Sowohl im Osten als auch im Westen wurden mehrere # design-Schulen gegründet oder wieder zum Leben erweckt, um die jungen Designer auszubilden, die die Branche dringend benötigte, auch weil #design ein hervorragendes Mittel darstellte, um ein modernes Image von breit zu projizieren -minded. Meilensteine ​​in diesem Zusammenhang sind die Wiederbelebung der Leipziger Messe im Jahr 1946 zur Ankurbelung der ostdeutschen Exportwirtschaft und der westdeutsche Pavillon, der von Sep Ruf und Egon Eiermann für die Messe entworfen wurde. Weltmeisterschaft 1958 in Brüssel.

Mit dem Bau der Berliner Mauer ab 1961 wurde eine strikte Trennung zwischen DDR und BRD etabliert. Während einige deutsche Unternehmen und Designer zuvor noch grenzüberschreitend gearbeitet hatten, wurde Design nun endgültig zum Schauplatz zweier politisch konkurrierender Systeme. In der BRD entwickelte es sich zu einem zentralen Faktor einer Konsumgesellschaft, in der die neuesten Möbel und Automodelle zu begehrten Statussymbolen wurden. Das Design dieser Ära in der DDR war im Sinne der sozialistischen Planwirtschaft zentralistisch gesteuert. Unter der Ägide des Amts für industrielle Formgestaltung sollte es dazu beitragen, erschwingliche Produkte für breite Bevölkerungskreise hervorzubringen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Mit Willy Brandts Ostpolitik begann in den 1970er Jahren eine Annäherung zwischen den beiden deutschen Staaten, die 1989 im Fall der Mauer gipfelte. Das Design in Ost und West spiegelte in dieser Phase ein zunehmend kritisches Bewusstsein wider. In der DDR nahm die Wirtschaftskraft nun stetig ab, doch die Designer bewiesen Erfindergeist. Gerade in Ostberlin verbanden sich Design und Subkultur zu einer lebendigen Szene, die etwa in Mode, Fotografie, Keramik oder Schmuck eine neue Alltagsästhetik jenseits der industriellen Planwirtschaft hervorbrachte.

VEB Textilkombinat Cottbus, DDR Damenmode, 1978, © akg-images / Günter Rubitzsch

VEB Textilkombinat Cottbus, GDR women’s fashion, 1978, © akg-images / Günter Rubitzsch

Auch die BRD bekam ab den 1970er Jahren die wirtschaftlichen Verwerfungen zu spüren, blieb international jedoch ein Vorreiter im Industriedesign. So griff der 1974 lancierte VW Golf das neue Interesse an kompakten, sparsamen Automodellen auf, und Anfang der 1980er Jahre ließ Steve Jobs einen der ersten Apple-Computer durch Hartmut Esslinger und seine deutsche Agentur frogdesign gestalten. Mit dem politischen Dialog zwischen Ost und West nahm auch der Austausch im Design langsam wieder zu. Es kam sogar zu einer grenzüberschreitenden Doppelausstellung, bei der die BRD 1984/85 ihre Entwürfe in Ost-Berlin präsentierte, während Design aus der DDR 1988 in Stuttgart zu sehen war.

Nach dem Fall der Mauer 1989 wurden große Teile der DDR-Industrieproduktion »abgewickelt« und es verschwanden viele der Produkte, die den Alltag in der DDR geprägt hatten. Die Ausstellung »Deutsches Design 1949–1989. Zwei Länder, eine Geschichte« stellt das Design von DDR und BRD bewusst auf Augenhöhe gegenüber und ruft damit auch weniger bekannte Kapitel deutscher Designgeschichte in Erinnerung. Einerseits wird dabei die politische Bedeutung von Design in der Ära des Kalten Krieges deutlich, andererseits offenbart sich eine faszinierende Vielfalt an Entwurfsstilen und Haltungen, die einen differenzierteren Blick als den auf die ideologischen Gegensätze von Ost und West verlangen. Erstmals wird das deutsche Design der Nachkriegszeit als gemeinsame Geschichte betrachtet – mit Unterschieden und Brüchen, aber auch Gemeinsamkeiten und Querverbindungen.


Otl Aicher, pictogram 0605 (athletics) for the 20th Summer Olympics in Munich, 1972, © 1976 by ERCO, www.otl-aicher- piktogramme.de

#VDMGermanDesign
#VitraDesignMuseum

Gefördert wird die Ausstellung durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland.

Key Visual der Ausstellung: Taschenrechner ET 33, Dieter Rams und Dietrich Lubs, 1977, Kännchen aus dem Gastronomiegeschirr »Rationell«, Margarete Jahny und Erich Müller, 1970, © Vitra Design Museum, Illustration: Daniel Streat, Visual Fields.
Margarete Jahny und Erich Müller,  Glasserie »Europa«, 1964, © Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Gunter Binsack

Margarete Jahny and Erich Müller, glass series »Europa«, 1964, © Kunstgewerbemuseum, Dresden State Art Collections, photo: Gunter Binsack
Josef Böhm, Eierbecher »Huhn«, 1970er, © Vitra Design Museum, Foto: Andreas Sütterlin

osef Böhm, egg cup »Huhn« (chicken), 1970s, © Vitra Design Museum, photo: Andreas Sütterlin

-Ends-

Mehr Info https://www.youtube.com/user/VitraDesignMuseum

images vdm/VG Bild-Kunst Bonn