Macdeluxe

#Mclaren #570GT #Test #beyondcoolmag

Für viele wird der neue McLaren 570GT einfach als eine subtile neue Variante des McLaren 570S erscheinen. Schließlich, abgesehen von der zu öffnenden Heckklappe, leicht retuschiertem Aerodynamik-Paket, inklusive 10 mm längeren Spoiler,sehen beide fast identisch aus und haben den gleichen Motor und Getriebe. Auch innen ist die Kabine nur im Detail verändert.
Und doch wurde beim 570 GT mehr Charakter geändert, als die reinen Daten vermuten lassen. Tatsächlich könnte man den 570 GT als das ambitionierteste Produkt der neuen McLaren Ära bezeichnen.

Warning!!!! Filmed on rallye special stage. Professional driver. Do not try on public roads.

Warum? Ganz einfach, weil alle anderen – vom MP 12C bis zum Hyper-Sportwagen P1 – pure Supersportwagen gewesen sind. Und deshalb genau die Art von Autos sind, die die Marken-DNA von McLaren ausmachen. Die 570GT ist der erste McLaren der in die Richtung Komfort tendiert. Ein McLaren zum Reisen. Ein gezähmter, leiser und praktischer McLaren also. Kaum Markenkernwerte für die die Marke McLaren eigentlich steht, werden sie zustimmen. Dies ist ein McLaren, der sich eher am klassischen Gran Tourisme Gedanken orientiert. Also eher am Wochenende von Deauville nach Biarritz zu reisen, um Freunde zu besuchen, als am Freitag nachmittag zum Nürburgring zu starten, um ein paar schnelle Runden hinzulegen. Ein McLaren, der mehr Platz im Kofferraum als ein Ford Focus hat, und daher mit einem anderen Anspruch antritt, als seine Kollegen.


Wesentliche mechanische Komponenten sind jedoch unverändert. Aber-en detail sind die Federraten um 15% auf der Vorderachse, und um 10% auf der Hinterachse komfortabler ausgelegt worden. Die haftungsfreudigen, trackday-tauglichen Pirelli Corsa Reifen des 570S wurden durch komfortablere, und regentauglicherePirelli P-Zeros ersetzt. Die Lenkung ist in der Auslegung um 2% weniger direkt übersetzt. Die Bremsscheiben sind für komfortableres Ansprechen aus Stahl, im Gegensatz zum 570S, der Carbon-Bremsscheiben besitzt. Die seitlich angeschlagene Heckklappe bietet wirklich nützlichen Zusatzkofferraum und die Karosserie hat mit schalldämmenden Material an Gewicht, circa um 37 kg zugelegt . Im Inneren findet sich jetzt ein Handschuhfach, eine zentrale Ablage und sogar ein Cupholder.

Wie fährt er also im Vergleich zu seinen sportlichen Bruder 570S ?

Wenn Sie noch nie einen 570S gefahren sind, und der GT der erste McLaren ist, in den sie hineinspringen, klappt ihr Kinn nach den ersten Metern eh bis auf ihre Brust, aus Ehrfurcht vor so viel, geballter Performance. Wenn sie die 37 kg Mehrgewicht gegenüber dem 570 S spüren, gehört ihr Popometer eher in ein Labor. Das Auto ist absurd schnell, und im Gegensatz zu den meisten Turbomotoren, bauen sich Drehzahl und Drehmoment synchron auf. Richtig zur Sache geht es allerdings erst ab 6000 U/min. Dort beginnt es emotional aufregend zu werden. Das Fahrwerk ist dabei so hervorragend, dass es nur einem Wahnsinnigen gelingen würde den Grip der Pirelli-Reifen auf öffentlichen Strassen zum Abreissen zu bringen. Für ein GT-Auto ist dies ein Fahrerlebnis von ganz außerordentlicher Intensität und Freude.
Auch am Ende einer langen Reise spielt der 570GT seine Grand Tourismo Rolle mit Bravour, wenn auch nicht ganz voll überzeugend. Der 570GT fährt sich gut, auch im cruising modus, obwohl er nie so unaufgeregt glatt Strassenverwerfungen, wie ein McLaren 650S mit seiner aktiven Aufhängung einebnet. Auf langen Strecken ist er akzeptabel ruhig, und man kann sich der Akustik des Acht-Lautsprecher Sound Systems von  Bowers & Wilkins widmen. Das zusätzliche Kofferraum-Volumen ist auch willkommen. Es gibt nur einen Nachteil. Er ist nicht so gut wie ein 570S zu fahren. Die Unterschiede sind klein, und von einem schwereren, komfortabler abgestimmten Auto eigentlich erwartet. Aber sie sind auch signifikant.

Nehmen sie den 570 GT hart ran, werden sie bemerken, dass ihr Körper etwas mehr vertikale Bewegung in den nach vorne weg klappbaren, elektrisch verstellbaren Sport-Komfort Sitzen hat. Die Lenkung etwas träger reagiert, und der 570 GT die Tendenz hat, etwas um die Längs- und Hochachse, vor allem in schnellen, langgezogenen Kurven, zu rollen.

Diese Tendenz des Rollens lässt sich zwar durch das Wählen des Track-Modus eliminieren, was nicht unbedingt im Einklang mit dem Anspruch des 570 GT steht. Das Layout der Gesamtabstimmung des sportiven Bruders 570 S wirkt einfach entschlossener, und damit in sich stimmiger. Deshalb unsere Anregung an McLaren den GT mit all seinen Komfort-Features auch als Zusatz-Option mit dem Fahrwerk des 570 S anzubieten. Vielleicht auch als viertes Modell der Sport Series. Man könnte dieses Modell, ja dann McLaren 570 GTS nennen.

Wir mögen.

Die McLareness. Ein Hauch von Racing,Carbon und auch entschlossener Gnadenlosigkeit, wenn´s zur Sache geht.

Was fehlt ?

Das Fahrwerk des 570 S.

Was überrascht ?

Das McLaren innerhalb kurzer Zeit eine veritable Modellpalette hinstellt. P 1 gegen LaFerrari und Porsche

918 Spyder. Der 675 LT ausverkauft. Der 650 S leider etwas unterschätzt.

Wär perfekt, wenn ?

Es den McLaren 570 GT auch als Spider gäbe.

Competition

Eher immer noch Audi R 8 V10,Porsche Turbo S, AMG GT S, als Ferrari California T.

-Ends-

copy mk    images/mobilecam Ralf Klingler

Technische Daten:

McLaren 570 GT
Zweisitziges Coupé, Länge: 4,53 Meter, Breite: 2,10 Meter, Höhe: 1,20 Meter, Radstand: 2,67 Meter, Kofferraumvolumen: 150 + 220 Liter
3,8-Liter-V8-Turbo-Benziner, 419 kW/570 PS, maximales Drehmoment: 600 Nm bei 5.000 – 6-500 U/min, 0-100 km/h: 3,4 s, Vmax: 328 km/h, Durchschnittsverbrauch: 10,7 Liter, CO2-Ausstoß: 249 g/km, Preis: ab 193 350 Euro

Hinweis im Sinne der Corporate Compliance Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen

Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen

seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur

Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

-Ends-

Merken

Merken

Merken

Merken

Merken