No peak to high

#astonmartindbx #luxurysuv #alpine #winter #test #roadtest #austria

Aston Martin. Funktioniert auch in der grossen Form.

testdrives https://astonmartinmissionx.com/intensitydriven #kitzbühel #gstaad #stmoritz

Die alle bewegende Frage zuerst. Würde James Bond Aston Martin DBX fahren ? Nun, in dem alpinen Setting in dem wir uns mit dem DBX befinden, sicher. Dann bräuchte er nämlich keine ausfahrbaren Kufen an seinem Aston Martin, wie einst Timothy Dalton in der wilden Verfolgungsjagd mit den tschechichen Sicherheitskräften in „Der Hauch des Todes“. Von dem spüren wir jetzt allerdings nichts, da sich unser DBX beschwingt dynamisch die winterlichen Kehren zum Bergrestaurant hinauf fräst. Auch würden sicher ein paar Kisten von Bonds bevorzugtem Edelgetränk, dem Champagner aus dem Hause Bollinger, leichter transportieren lassen, als etwa in einem Vantage. Der Transport von mehreren Bond Girls gingen sich nebenbei,auch leichter aus. Zum Mauern durch fahren, oder Bösewichter von der Strasse zu kicken, wäre der DBX wohl auch eher geeignet als der DBS in ein Quantum Trost. Soviel zur Beziehung des wohl bekanntesten Spions der Welt und dessen möglichen Verbindung mit Aston Martin´s neuester Modellreihe. Ein bisserl was for the romance of our story.

Jetzt aber spannt der DBX seine Muskeln und zoomt sich die kurze Gerade zum Restaurant tieffrequent bollernd, turbopfeifend und abblaszischend mit der von AMG kreierten V8-Soundkulisse hinauf. Rechts und links auf der Piste sausen die Skifahrer vorbei. Wir parken uns für einen pitstop beim Bergrestaurant ein.

Eine einzige Linie kreiert das ganze Drama. Sagt Chef Creative Officer Marek Reichmann. Stimmt wohl.

Präsenz kommt von Proportionen

So einfach würde Marek Reichmann Chief Creative Officer Design bei Aston Martin erklären wie man die Aston Martin spezifische Ästhetik in einen SUV morpht. Von einem weißen Blatt Papier entwickelten daher Marek Reichman und Matt Becker die Blaupause für Astons erstes SUV. „Wir mussten keine Plattform gemeinsam nutzen oder eine bestehende Architektur anpassen“, erklärt Reichman, Chief Creative Officer von Aston Martin, „was uns große Freiheit bei der Bestimmung von Grundfläche, Radstandslänge und Überhängen gab; wie hoch wir die Dachlinie haben wollten, wie groß oder klein eine Glasfläche wir wollten. Wir haben jede Entscheidung so getroffen, dass sie zu uns und den Kunden passt, mit denen wir unterwegs gesprochen haben.“ Und wie dem Betrachter nicht entgeht, mit der Gestaltungsrege des „Goldenen Schnitt“ operiert. Konkret ein Drittel Glasanteil, zwei Drittel Karosserieanteil. Das unterstützt auch den Flow der Karosserielinie, garniert mit Styling-Elementen der Markenkollegen, wie DBS-Nüstern in der Motorhaube, Entlüftungsflanken mit Chromspangengarnitur, bis hin zum Heckleuchtengrafik, die eindeutig das Styling des Vantage zitiert. Das alles wirkt proportional schlanker als etwa die eher ins monumentale gehende Bentley-Linie eines Bentayga, und verbindet den DBX visuell mit der Strasse. Die 22 Zöller mit 285 Millimeter vorne und 325 Millimeter tragen dann ihren Teil dazu bei. In extremis führt das dann der DBX 707 als Halo-Spitzen Produkt aus. Der geht dann aber auch eher in die Roadrunner Richtung.

Spoiler braucht der DBX übrigens auch.Die Ingenieure verzichteten jedoch auf aktives Zeug und erledigten die Aerodynamik statisch, mit glattem Unterboden und den Luftgardinen im Frontspoiler,inklusive Tagfahrlicht und Blinkern, über die Luftauslässe an den Flanken bis zum Heckspoiler über der Heckscheibe samt modellierter Abrisskante. Resultiert in geringem Luftwiderstand und geräuschhemmender Aero-Akustik.

Heckspoiler. Check. Heckwischer Weg. Das macht die Aerodynamik. Sagt Aston Martin.

Bei der Annäherung von vorne spricht auch die Frontmaske eindeutig Aston Martin, allerdings ist sie auch die Grösste aller Aston Martin Modelle. Nun, das liegt in der Natur der Sache, wenn man SUV´s als Sportwagenhersteller einkleiden muss. Der sogenannte S-Kurven Grill des DBX setzt da natürlich gleich SUV-like, ein eindeutiges visuelles Statement, welches dem Überholprestige auf Autobahnen sicherlich nicht abträglich ist. By the way, Der DBX rennt vollschlanke 291 km/h Spitze und beschleunigt seine annäherend 2.3 Tonnen in 4.5 Sekunden von 0-100 km/h bei Bedarf.

Parked.Aston Martin in der grossen Form.

Outside In

So weit zur Aussenbetrachtung. Wenden wir uns den technischen Feinheiten zu, die sich unter der extrasteifen Alukarosserie befinden. Aluguss-Fahrwerk, einteilige Kardanwelle aus CFK,Vierliter-Biturbo V8 mit 550 PS(405 KW) mit 700 NM bei 2.200-5000 U/min, und natürlich Allradtechnik, wobei bis zu 47 % der Antriebskraft nach vorne, und bis zu 100% nach hinten verteilt werden können. Adaptive Dreikammerluftfederung,Allradlenkung,variable Bodenfreiheit. Doch dazu später mehr.Jetzt einmal die Lounge für die beschleunigte Fortbewegung im Detail betrachtet. Leder, Alcantara,feinste Wolle, Holz oder Carbon-Panele.What else ? Die Haptik ist natürlich edel-britisch, das Panorama-Dach kreiert eine helle Ätmo. Die Unterbringung von Erwachsenen ist auch im edlen Fond problemlos möglich. Hier kommen mit Sicherheit keine klaustrophobischen Beklemmungen wie im Aston Martin Rapide auf,als Randnotiz für die zart besaiteten Gemüter unter uns.

Der erste kommode Aston-Martin-Fond also, denn schliesslich ist der Taraf ein Lagonda, und eher nur in homöophatischen Dosen, und da vorwiegend im Mittleren Osten präsent. Großer Kofferraum und bequeme Sitze mit ausreichend Raum nach vorn und oben (trotz Panoramadach). Aston Martin befragte dazu sogar extra Frauen und Kinder.Es wurde vor diesem Hintergrund auch ein female advisory board bei der Konzeption des DBX gebildet, um maskulinen Vorwärtsdrang auch Komfort-Features an die Seite zu stellen. Also gewissermassen Optimierung durch weibliche Weitwinkelperspektive. Ob sie die gute Idee für die ausgeschnittenen Türen (Cutaway) ohne schmuddelige Schweller hatten? Hosenbeine bleiben jedenfalls sauber. Excellent.

Aus diesem Input dürften auch die Accessory Packs, ähem…. elf Zusatzpakete, mit denen Aston Martin neue Wege beschreitet, entstanden sein. Beispielhaft führen wir hier gerne an, etwa : Snow– mit dem Umfang Skiträger, Schuhwärmer,Schneeketten. Event setzt sich aus Klappstühlen,Picknickkorb, und -decke zusammen. Pet– Hundeabteil. Stossstangenschutz hinten gegen Hundekrallen, tragbare Hundedusche. Touring-vier Gepäckstücke in edlem Design,Ledertaschen für kleiner Utensilien, oder auch. Field sport-Waffenschrank und Jagdstock. Aston Martin goes hunting. Als Randbemerkung.Wir halluzinieren hier an dieser Stelle nicht, verehrte Leser und Leserrinnen. Ist wahr.

Keine Platzangst.Cockpit mit schwebender Mittelkonsole. Darunter Ablage mit rutschfestem Boden.

Das Cockpit hat als optischen Anker den 10,25-Zoll-Zentralbildschirm. Nix mit Touch, der DBX setzt auf Dreh-Drück-Steller und Knöpfe, wir sind hier doch nicht am Smartphone. Die Kopplung mit demselben läuft problemlos, die Grafik des Instrumenten-Displays erinnert an die Sportwagen des Hauses. Das Ganze läuft alles problemlos, von der Sprachsteuerung bis zur Menüführung und den Assistenzen. Ein paar Sätze zur Bedienung,die ist natürlich deutlich vom Zulieferer Mercedes inspiriert sind, etwa mit dem typischen Wischerschalter oder dem Dreh-Drücksteller mit Handauflage des Vor-MBUX-Comandsystems. Die freilich zeigt einmal wieder, dass eine zentrale Bedieneinheit mit haptischen Qualitäten intuitiver ist und sicherer in der Handhabung als ein Touchscreen-basiertes System. Eher unpraktisch jedoch die Drucktasten für die Getriebestufen. Da wäre ein einfacher Wählhebel möglicherweise praktischer, doch die großen Tasten in der Mitte fallen halt schon zur Aston-Martin Tradition.

Aston Martin typische Drucktasten zur Getriebebedienung.

Everybodys darling, is everybodys fool. Wir speichern das unter markenspezifischem Design und der entsprechenden Differenzierung gegenüber den Mittwettbewerbern.By the way. Matrixlicht gibt es leider keins, dafür eine Klangdimension schaffende 800-Watt-Musikanlage mit 14 Lautsprechern samt lederbezogenen Gehäusen. Genug davon. Wenden wir uns dem fahrdynamischen Ausprägungen des DBX zu.

Edel-sportiv,beflügelte Bewegungsdynamik

Wir drücken jetzt kurz den gläsernen Startknopf vor dem Bergrestaurant. Der Achtzylinder-Biturbo meldet sich kurz aufbellend zum Dienst.Wenn man den Startknopf länger gedrückt hält, gestaltet sich der Startvorgang auch unauffälliger. Dann bleiben die Klappen der optionalen Sportauspuffanlage geschlossen.

Wir rollen wieder ins Tal, diesmal im Fahrprogramm Terrain +, wobei die Gasannahme spürbar weicher wird, und übergeben der wunderbar funktionierden Bergabfahrhilfe, mit via Tempomat einstellbarem Speed, eine Teilkontrolle. Für DBX-Besitzer sind jetzt auch Begriffe relevant, wie bei keinen Aston Martin Besitzern vor ihnen. Etwa Böschungswinkel, hier von 26 und 27 Grad, Rampenwinkel 18 Grad, und einer Höhenvarianz von 9,5 Zentimetern, dank der E-Stabis mehr Freigang an den Rädern und einer Furtfähigkeit von 50 Zentimetern. Hinzu kommen die Bergabfahrhilfe, zwei Offroad-Programme samt Verteilergetriebe – 47 zu 53 Prozent Standard, bis 100 Prozent situativ nach hinten.In diesem Kontext sollte man vielleicht das Mögliche auch erwähnen, aber nicht das notwendigerweise Machbare. Wollen sagen, das wir hier von Inszenierungspotentatialen sprechen.Sie könen also tauchen und klettern, müssen aber nicht. Wir vermuten weniger, dass allzuviele DBX-Besitzer dem Ruf der Wildnis folgen werden. Mal abgesehen auf einem Geheimagenten-Filmset, oder die mit etwas bizzaren Manieren ausgestatten Herren von The Grand Tour, wird wohl niemand auf die Idee kommen, ie Grenzen des DBX zu versuchen. Mittels des aufpreispflichtigen Hackens am Heck, lassen sich, beiläufig erwähnt, auch bis zu 2,7 Tonnen ziehen. Pferdeanhänger oder Oldtimerhänger etwa. Peergroup-gerecht.

Satin Solar Bronze heisst die Farbe. Nur falls sie jemand fragt.

Allright. Wir befinden uns jetzt auf schnee- und eisfreiem Landstrassengeläuf. Die Sonne spiegelt sich jetzt im Lack unseres Test-DBX. Satin Solar Bronze, der je nach Lichteinfall, mal maron,mal beige,mal mauve reflektiert.

Genug des Farbenspiels. Hard facts.Der DBX vermittelt ein Gefühl von Erhabenheit solange die Lenkwinkel gering bleiben. Er überfährt Bodenwellen und Unebenheiten mit Nonchalance, ohne zu Zucken. Ein SUV-Coupe, das in sich selbst ruht dann. Einzig die 22 Zoll grossen Räder erzeugen ab und an etwas hölzerne Töne wegen der hohen ungefederten Massen.Im kurvigen Geläuf lässt sich Masse wie immer jedoch nicht verbergen.Gewicht und Grösse lassen sich selbst mit dynamischem Torque Vectoring nicht kaschieren. Doch der Allradantrieb, in Kooperation mit dem schuftenden 48-Volt Netz, und dem Luftkammersystem, performen gewaltig, um Schräglage und Wankbewegungen der Karosserie im Fenster zu halten, um die Edelfuhre mit Effet um Kurven zu hebeln.Das gelingt,wenn der Fahrer nicht zu schnell die Kurven entert.Unterstützt wird er von der Lenkung mit perfektem Handmoment, perfekter Dosierung,und nicht zu spitzem Einlenkmoment.Sich darüber hinaus einen Moment in Geduld zu üben unterstütz die Ideallinienfindung.. Der Allrad zupft dann das Heck zurecht,richtet aus,so dass der DBX mit verhältnismässig viel Schwung auf die nächste Gerade pfeffert.Die Stahlbremsen spielen bei dem Allem brav mit, funktionieren auch bei forcierter Herangehensweise tadellos, ohne spürbar nach zu lassen.Das Pedal fühlt sich zu Anfang bis zum Druckpunkt etwas weich an, ehe es zupackt. Gut. Wir bewegen hier auch kein Track-Tool. Auch hier gilt wohl eher vorwiegend. Können, nicht müssen. Kühe fliegen nicht, und schon gar nicht gerne tief.

DBX-Aston Martin in der grossen Form

Mit dem Design des DBX gelingt Aston Martin die Differenzierung vom Wettbewerb.Die Grenze zum Sportwagen berührt er jedoch eher nicht. Sport SUV-Coupe passt. Der manchmal angeführte Vergleich mit dem viersitzigen Aston Martin Rapide und dem DBX als dessen Nachfolger passt nicht. Der Rapide ist ein bis 2020 gebauter verlängerter DB 9, und eher zur Mitnahme von mehr Gepäck auf den hinteren Sitzen geeignet. Fragen sie mal eine Dame, die versucht hat, dem Rapide würdevoll zu entsteigen. Dafür aber ein Tiefflieger. Bei allem Respekt. Da kommt der DBX nicht ran. Soll er auch gar nicht. Er ist eine Bereicherung für die Chalet- und Residenzgaragen dieser Welt. Ein erfreulicher Kontrast zu Cayenne und Co, denen vielleicht ein wenig das Grazile-Feinsinnige abgeht, da sie eher zum gewaltigen Auftritt neigen.

Luxus ist vor allem Dingen die Freiheit der Wahl.

Was wir mögen ?

Soviel ästhetisch-beschleunigende luxuriöse Masse.

Was fehlt ?

Der Hybrid. Die Elektrifizierung für manche Märkte.

Was  überrascht ?

Multi Purpose Vehicle von Aston Martin mit elegantem Flow.

Wär perfekt,wenn ?

Der DBX es nötig hätte.

Competition

Maserati Levante vom feinsinnigen Spirit am Nächsten. Die deutschen Wuchtsportler Cayenne und Co. sowieso. Lamborghini Urus eher ins Extreme verschwindend. Von den Insulanern Range Rover, aber eher classy als dramatic.

-Ends-

copy mk images beyondcoolmag

Aston Martin DBX Technische Daten

Antrieb

Zylinderzahl / Motorbauart8-Zylinder V-Motor
Einbaulage / Richtungvorne / längs
Hubraum / Verdichtung3982 cm³ / 8,6:1
Aufladungmax. LadedruckAbgasturbolader (1,2 bar)
Leistung405 kW / 550 PS bei 6500 U/min
max. Drehmoment700 Nm bei 2200 U/min
VerbrennungsverfahrenBenzin Direkteinspritzung
NockenwellenantriebKette
AntriebsartAllradantrieb
Getriebe9-Gang Automatikgetriebe
ÜbersetzungenI. 5,35
II. 3,24
III. 2,25
IV. 1,64
V. 1,21
VI. 1,00
VII. 0,86
VIII. 0,72
IX. 0,60
R. 4,80
Achsantrieb3,07:1
Beschleunigung0-100km/h 4,3 s
Höchstgeschwindigkeit291 km/h
Kofferraumvolumen normal490 l
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank1.530 l
Leergewicht (EU)2.320 kg
Zuladung710 kg
Anhängelast gebremst 12%2.700 kg
Länge x Breite x Höhe5.039 mm x 1.998 mm x 1.680 mm
Garantie (Fahrzeug)3 Jahre
Grundpreis183.500 Euro D 217.290 Euro A

Hinweis im Sinne der Corporate Compliance Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.